Arbeitsweise
Allgemeine Beschreibung der Hilfeform
Jede Hilfe wird spezifisch für den jeweiligen Einzelfall konzipiert und basiert nach einer kurzen Kennenlernphase (ca. 4 – 6 Wochen)
auf die besprochenen und vereinbarten Ziele im Hilfeplanprotokoll.
Bei Bedarf und entsprechender Dynamik im Hilfeprozess können die Inhalte der Ziele nach Rücksprache und Überlegungen mit allen beteiligten Personen verändert oder ergänzt werden.
Die vorhandenen Ressourcen der Kinder und Jugendlichen sowie deren beteiligten Familienmitgliedern werden im Hilfeprozess als wichtige Indikatoren eingebunden. Um in den Familiensystemen eine klare und transparente Struktur zu fördern, arbeiten wir mit den Personensorgeberechtigten ein realistisches Erziehungskonzept aus. Unter anderem nutzen wir die Ressourcen und versuchen Defizite zu minimieren.
Elternarbeit gehört somit auch zu einer Säule der Hilfeleistung. Ganz besonders im Bereich der Sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH) nach § 31 SGB VIII steht dies im Fokus der Hilfeform.
Ziele
Grundsätzliche Ziele
Die Erarbeitung der individuellen Ziele für den jeweiligen Klienten / die jeweilige Klientin bzw. die Familien erfolgt im Hilfeplanverfahren
(§ 36 SGB VIII):
• Förderung der Selbstwahrnehmung
• Stärkung der eigenen Reflektionsfähigkeit
• Sensibilisierung von Respekt und Rücksicht auf die Mitmenschen
• Selbstvertrauen durch Identitätsfindung
• Verselbständigung und Verantwortung übernehmen
Familienorientierte Ziele
• Beziehungsstrukturen definieren
• Lösungswege für Konflikte und Spannungen innerhalb des Familiensystems
Die Erziehzngskompetenz der Kindeseltern fördern wir in sechs Bereichen:
- Beziehungsfähigkeit
- Kommunikationsfahigkeit
- Grenzsetzungsfähigkeit
- Förderfähigkeit
- Vorbildfähigkeit
- Alltagsmangementfähigkeit
Ziele in der Arbeit mit jungen Volljährigen (§ 41 SGB VIII)
• Berufsfindung
• Sicherung der eigenen Existenz
• Beratung bei Konflikten und Spannungsverhältnissen im neuen Umfeld der jungen Volljährigen
Methodische Grundlagen
Wertschätzung gegenüber den Familien gilt als einer der wichtigsten Haltung in unserer Arbeit mit den Menschen.
Dabei nutzen wir folgende Methoden:
• Arbeiten nach dem Hans Thiersch Konzept (Lebenswelten der KInder und Jugendlichen)
• Sozialraumorientiert
• Ressourcenorientiert
• Lösungsorientiert
Betreuungsintensität
Die Kontakthäufigkeit sowie die Dauer richtet sich im Gesamtergebnis erstmal grundsätzlich an den Bewilligten Leistungssatz der Wirtschaftlichen Jugendhilfe (WJH). Die Intensität wird immer durch den Bedarf der Hilfe bestimmt und variiert je nach Lebenssituation des Hilfeempfängers. Sollte sich eine unstabile Lebenssituation durch die Hilfe nach eigener Betreuungszeit neutralisieren, können die einzelnen Besuchskontakte längere Abstände in Anspruch nehmen. Alle Beteiligten Personen sowohl Jugendamt, WJH, Familien und Leistungserbringer stehen sich hier transparent gegenüber.
Leistungen
Allgemeine Leistungen
• Beziehungsaufbau
• Beratung und Unterstützung
• Hausbesuche
• telefonische Kontakte sowie digitale Kontakte
Leistungen für die Kinder und Jugendlichen
• Freizeitpädagogische Angebote
• Mitarbeit im elterlichen Haushalt
• Eigenes Wohnungskonzept entwickeln
• Finanzen überblicken
• Stärkung der sozialen Kompetenzen – soziale Kontakte
• Identitätsfindung – Selbstwert und Selbstvertrauen
• Sensibilisierung der Rechte und Pflichten
• Sozialisation in die Gesellschaft
• Vernetzung mit der Schule
• Hilfe bei der beruflichen Perspektive und bei Bewerbungen
Leistungen für die Familien
• Beratung bei Familienregeln und Struktur
• Rollenstrukturen und Positionen klären
• Finanzen sowie Schulden thematisieren (Einnahmen und Ausgaben)